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Die Verbundenheit eines Mitarbeiters gegenüber seinem Arbeitgeber bezeichnet man als Mitarbeiterbindung. Der Grad der Bindung variiert: Einige Mitarbeiter fühlen sich ihrem Unternehmen sehr verbunden und sind ihm gegenüber loyal. Andere verbindet wenig mit ihrem Arbeitgeber. Im zweiten Fall ist das Fluktuationsrisiko meist höher: Schwach gebundene Arbeitnehmer erwägen eher einen Arbeitsplatzwechsel und verursachen dadurch Fluktuationskosten. Insbesondere in Zeiten von Fachkräfteengpässen und einem verschärften Wettbewerb um Arbeitskräfte ist die Bindung qualifizierter Mitarbeiter für viele Unternehmen ein wichtiges Anliegen: Nicht immer lässt sich schnell Ersatz finden und die Vakanzzeiten sind mitunter lang. Insbesondere leistungsbereite und qualifizierte Mitarbeiter, High Potentials oder Arbeitnehmer in Führungs- und Schlüsselpositionen sollen im Unternehmen gehalten werden. Auch Mitarbeiter, die auf dem Arbeitsmarkt schwer zu rekrutieren sind, gehören zur Zielgruppe von Bindungsmassnahmen.
In der Fachliteratur wird zwischen verschiedenen Arten der Mitarbeiterbindung unterschieden:
Eine niedrige Bindung von Mitarbeitern lässt sich nicht eindeutig an konkreten Kriterien bemessen. Ähnlich wie bei der inneren Kündigung können einige Verhaltensweisen aber auf eine nachlassende oder geringe Mitarbeiterbindung hindeuten: Fehlen Mitarbeiter immer öfter und häufiger als es im Branchendurchschnitt üblich ist, kann dies ein Indikator sein. Allerdings können hier auch andere Faktoren wie ein schlechter Gesundheitszustand mit reinspielen. Neben erhöhter Fehlzeiten ist eine über dem Branchendurchschnitt liegende Fluktuationsrate ein mögliches Anzeichen. Schwach gebundene Mitarbeiter zeigen oft weniger Eigeninitiative und machen kaum Änderungs- oder Verbesserungsvorschläge. Eine schwache Mitarbeiterbindung kann sich auch darin äussern, dass der Mitarbeiter kein Interesse an unternehmensinternen Weiterbildungsangeboten zeigt, andere Mitarbeiter demotiviert oder das Unternehmen anderweitig schädigt. Ebenso wie bei der inneren Kündigung können vermehrte Fehler bei der Arbeit und starke Leistungseinbussen ein Anzeichen sein.
Massnahmen zur Mitarbeiterbindung (Retention Management) zielen darauf ab, Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zu halten. Die Fluktuationsrate und motivationsbedingte Fehlzeiten sollen dadurch reduziert werden. Eine innere Kündigung des Mitarbeiters kann sich nachteilig für das Unternehmen auswirken, zum Beispiel, wenn damit hohe Fehlzeiten, eine höhere Fehlerquote, mangende Initiative und Demotivation verbunden sind. Tritt ein Mitarbeiter aus dem Unternehmen aus, geht dies bspw. mit Austrittskosten und Opportunitätskosten für die vakante Position einher. Eine neu zu besetzende Stelle ist mit Rekrutierungs- und Einarbeitungskosten verbunden. All diese Auswirkungen sollen durch die Bindung von Arbeitnehmern reduziert werden. Eine hohe Mitarbeiterbindung kann ausserdem mit verschiedenen positiven Effekten verbunden sein, zum Beispiel einem angenehmen Betriebsklima, einem hohen Teamzusammenhalt und einem attraktiven Arbeitgeberimage. Mitarbeiter, die sich mit dem Unternehmen identifizieren, sind häufig engagiert und motiviert: Sie setzen sich für die Verwirklichung von Unternehmenszielen ein und zeigen Eigeninitiative.
Die Gestaltung von Massnahmen zur Mitarbeiterbindung kann auf verschiedene Weise erfolgen: Beim Giesskannenprinzip erhalten alle Mitarbeiter dieselben Bindungsanreize. Die Massnahmen können aber auch individuell und situationsgerecht ausgestaltet werden, zum Beispiel flexibler Arbeitszeiten für Eltern mit kleinen Kindern oder Benzingutscheine bzw. einen Firmenwagen für Pendler. Eine selektive Mitarbeiterbindung nimmt vor allem bestimmte Mitarbeiter – z. B. Leistungsträger oder Mitarbeiter in Schlüsselpositionen – in den Blick. Folgende Massnahmen sind möglich:
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Die Bindung von Mitarbeitern hat für Unternehmen viele Vorteile: Oft lassen sich durch eine starke Mitarbeiterbindung Fluktuationsraten und damit verbundene Kosten reduzieren. Mitarbeiter, die sich ihrem Unternehmen verbunden fühlen, weisen meist eine höhere Identifikation mit dem Unternehmen auf, was sich z. B. positiv auf das Engagement und die Weiterempfehlungsquote auswirken kann. Massnahmen zur Mitarbeiterbindung können nach dem Giesskannenprinzip erfolgen oder individuell auf die Mitarbeiter zugeschnitten sein.
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