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Generation Z 

Mit Generation X, Y und Z werden die für den Arbeitsmarkt relevanten Generationen bezeichnet. Jede Generation ist in einem anderen Zeitraum aufgewachsen, der durch unterschiedliche kulturelle, technische und sozioökonomische Entwicklungen geprägt ist/war. Den einzelnen Generationen werden spezifische Charakteristika zugeschrieben: darunter bestimmte Einstellungen und Werte, die für den beruflichen Kontext relevant sind. Vertretern der Generation Z wird beispielsweise nachgesagt, dass sie verstärkt nach Anerkennung streben. Personalverantwortliche und Recruiter können diese Generationsbeschreibungen als Anhaltspunkt nehmen, um ihre Zielgruppe zu definieren und gezielt anzusprechen. Wissen sie beispielsweise, dass ihre Wunschmitarbeiter vermehrt Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance legen, können sie die Arbeitsbedingungen entsprechend gestalten. Die Zuschreibungen dienen als Orientierung, um Tendenzen aufzuzeigen und eine Charakterisierung zu erleichtern. Nicht auf jeden Vertreter der Generation treffen sie zu 100 % zu. Die Generation Z ist die jüngste Generation: Sie wurde um die Jahrtausendwende geboren – je nach Klassifikation wird ihr Ursprung kurz vor oder nach dem Eintritt ins neue Millennium datiert.

Was zeichnet die Generation Z aus? 

Mitglieder der Gen Z gehören zu den digital natives: Sie sind im Unterschied zu den digital immigrants von frühem Kindesalter an mit Smartphone, Tablet und Co. aufgewachsen. Für die digital sozialisierte Generation ist der Umgang mit der Online-Welt, Touchpads und anderen Technologien selbstverständlich. Forschern wie Klaus Hurrelmann zufolge sind sie es gewohnt, dass Dinge schnell funktionieren: Sie erwarten es, Arbeitsaufträge rasch abarbeiten zu können. Multitasking sei eher ihre Stärke als sich lange auf eine Aufgabe oder ein Projekt zu konzentrieren. Die Mitglieder der Generation Z sind während der Wirtschaftskrise aufgewachsen und wünschen sich einen sicheren Arbeitsplatz. Dem Jugendforscher Hurrelmann zufolge ist Geld für die jungen Erwachsenen nicht ausschlaggebend. Sie legen Wert auf Selbstverwirklichung und persönliche Entwicklung. Statt nach Karriere um jeden Preis streben Mitglieder dieser Generation nach einer Tätigkeit, die ihnen Freude bereitet. Der Arbeitsplatz soll zu ihrer Persönlichkeit passen (Work Fit). Studien weisen darauf hin, dass die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Hobbies für die Generation Z eine grosse Rolle spielt. Christian Scholz, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Saarland, erforscht die Eigenschaften der Generation Z. Ihm zufolge wünschen sich die jungen Erwachsenen unbefristete Verträge, geregelte Arbeitszeiten und klare Strukturen im Beruf. Ständige Erreichbarkeit nach Feierabend oder Überstunden lehnen sie ab. Klaus Hurrelmann hingegen meint, die Jugendlichen würden bestimmte flexible Strukturen wie feste Arbeitszeitkontingente bevorzugen.

Wie unterscheidet sich Gen Z von anderen Generationen? 

  • Generation Y: Die Vorgängergeneration der Gen Z wird auch als fragende Generation – Generation Y (why) – bezeichnet: Die je nach Klassifikation zwischen 1980 und 2000 geborenen Mitglieder der Gen Y gehören zur ersten Generation der digital natives: Globalisierung und Digitalisierung haben sie miterlebt. Christian Scholz zufolge sind die Vertreter der Generation Y optimistisch in die Berufswelt gestartet: mit dem Gedanken, dass sich Leistung und Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber lohnen. Im Unterschied zur Generation Z würden die Millennials eine grössere Vermischung von Berufs- und Privatleben (Work-Life-Blending) in Kauf nehmen. Die Generation Y gilt als gut ausgebildet, freiheitsstrebend und sinnsuchend: Selbstverwirklichung und eine sinnvolle Tätigkeit sind ihr wichtig. Vertreter der Generation Z streben vor allem im Privatleben nach Selbstverwirklichung.
  • Generation X: Generation X ist die Vorgängergeneration der Generation Y. Ihrerseits folgt sie auf die Baby-Boomer – die durch steigende Geburtenraten geprägte Generation nach dem Zweiten Weltkrieg. Vertreter der Gen X sind je nach Definition Anfang der 1960er bis Ende der 1970er Jahre geboren. Charakteristisch für diese Generation ist das Streben nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Zum Grossteil ist die Generation X in (materieller) Sicherheit aufgewachsen. Arbeit bedeutet für sie auch, materielle Bedürfnisse erfüllen zu können.

Wie Arbeitgeber die Erkenntnisse nutzen können 

Kennen Arbeitgeber die Bedürfnisse und Sorgen der jungen Generation Z, können sie ihr Wissen als Grundlage für die Mitarbeiterrekrutierung, Arbeitsgestaltung und Mitarbeiterbindung nutzen. Natürlich immer vor dem Hintergrund, dass es sich um eine Charakterisierung handelt und dahinter Individuen mit ihren jeweiligen Eigenheiten stehen.

  • Entwicklungsmöglichkeiten bieten: Selbstverwirklichung ist Mitgliedern der Generation Z ein wichtiges Anliegen. Arbeitgeber können die persönliche und berufliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter fördern, indem sie berufliche Entwicklungsmöglichkeiten wie bspw. Training, Coachings, Führungskräfteentwicklung oder Job Rotation anbieten und auf diese Angebote hinweisen.
  • Strukturen schaffen: Junge Erwachsene sind strukturierte Stundenpläne aus ihrer Schulzeit gewohnt. Um sich organisieren zu können, helfen klare Strukturen. Aber auch eine Verbesserung der Organisationsfähigkeit kann zielführend sein. Geregelte Arbeitszeiten kommen der Generation Z entgegen. Sofern es für die Tätigkeit angemessen und gewünscht ist, können Arbeitgeber den jungen Mitarbeitern mit flexiblen Arbeitsstrukturen wie Arbeitszeitkonten entgegenkommen. Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitsgestaltung, um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu erleichtern.
  • Sicherheit vermitteln: Vertreter der Generation Z legen Wert auf sichere Jobs. Jobunsicherheit kann sich negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit, die Arbeitsleistung und Mitarbeiterzufriedenheit auswirken. Gegenmassnahmen wären bspw. unbefristete Vertragsverhältnisse und das Vermitteln von Wertschätzung und Sicherheit.
  • Sinninhalte kommunizieren: Arbeitgeber können sinnvolle Rahmenbedingungen schaffen, indem sie z. B. Unternehmenswerte und die Unternehmensvision kommunizieren, eine identitätsstiftende Unternehmenskultur schaffen oder soziales Engagement im Rahmen der Corporate Social Responsibility (CSR) fördern.

Kritik an den Generationenkonzepten 

Die Generationenkonzepte stehen auch in der Kritik: Der Soziologe Marcel Schütz beispielweise sieht in den Konzepten eine Erfindung, die dem Beratungsmarkt in die Hände spielt. Immer wieder würden neue Kriterien ins Spiel gebracht, die sich z. T. widersprechen. Wissenschaftlich liessen sich die Generationenkonzepte nicht bestätigen. Marcel Schütz ist vor allem für seine Kritik am Konzept der Generation Y bekannt.

Fazit 

Generation Z ist die jüngste Generation, die derzeit für den Arbeitsmarkt relevant ist. Die verschiedenen Generationen sind in unterschiedlichen kulturellen, technischen und sozioökonomischen Kontexten aufgewachsen. Forschern zufolge unterscheiden sie sich bezogen auf ihre Einstellungen und Werte. Die Generation Z zählt zu den digital natives: Sie ist mit Smartphone, Tablet und anderen digitalen Technologien gross geworden. Die während der Wirtschaftskrise aufgewachsene Generation sehnt sich nach einem sicheren Arbeitsplatz und bevorzugt geregelte Arbeitszeiten. Eine Trennung zwischen Arbeit und Freizeit ist ihr wichtiger als noch der Vorgängergeneration Y. Der Generationenbegriff steht in der Kritik zu pauschalisieren und Schubladendenken zu fördern. Als Orientierung und um Tendenzen aufzuzeigen, kann er hilfreich sein.

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